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Essay: Essay 2016 12 14 000C4P

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1. Einleitung

Diese Proseminararbeit besch''ftigt sich mit der Frage: Inwiefern sind die wirtschaftstheoreti-schen Systemelemente und Ziele von Privathaushalten mit denen unternehmerischer Betriebe vergleichbar? Die derzeitigen ''konomischen Theorien der Betriebswirtschaft gehen auf den altgriechischen Begriff 'oikos', dem Haushalt, zur''ck. Mit oikonomika: 'der sparsame und sachgerechte Gebrauch der Ressourcen des oikos' , wurde die Wirtschaft zuerst im antiken Griechenland von Aristoteles definiert. Der Begriff ''konomie wird heutzutage h''ufig auf die Betriebshaushalte Deutschlands bezogen. Doch die ca. 41 Millionen Privathaushalte, insbe-sondere die Familienhaushalte, spiegeln in vieler Hinsicht die grundlegenden Subsysteme der Wirtschaft und der Gesellschaft wider.

Die vorliegende Arbeit besch''ftigt sich zu Beginn mit der Produktions- und der Konsumtions-rolle beider Seiten. Anschlie''end wird auf die sachlichen und formellen Ziele eingegangen und hinterfragt, wie diese sich unterscheiden und mit der Rationalit''t des ''konomischen Handelns zusammenh''ngen. Die weitere Arbeitsreihe befasst sich mit der ''bertragung von Planungsverfahren des Produktions- und Logistikmanagements auf den privaten Alltag. Um den Einstieg in die konkreten Exkurse und Rechenverfahren zu erleichtern, wird in diesem Teil zuerst eine Verst''ndnisbasis geschaffen.

2. Privathaushalt vs. Betriebshaushalt

2.1. Begriffsabgrenzung

Ein Betrieb ist nach dem Wirtschaftstheoretiker Erich Gutenberg 'ein System menschlicher und sachlicher Produktionsfaktoren, das G''ter und Dienstleistungen f''r fremden Bedarf pro-duziert und absetzt. Die Leistungserstellung und die Leistungsverwertung erfolgen durch die Kombination produktiver Faktoren unter der F''hrung durch den sogenannten dispositiven Faktor, der die Betriebs- und Gesch''ftsleitung innehat.'  Zwei Prinzipien unterliegen dieser Definition, und zwar das Prinzip der Wirtschaftlichkeit und das des finanziellen Gleichge-wichts.  

Ein Privathaushalt ist eine aus mindestens einer Person bestehende systemunabh''ngige Wirt-schaftseinheit. Nach dem Wirtschaftswissenschaftler Erich Egner hat diese Einheit aus Verf''-gungen das Ziel, die Verf''gungen allein zur Sicherung der eigenen Bed''rfnisbefriedigung einzusetzen, d.h. es geht nicht um eine Gewinnerzielung.  Die Verf''gungen stellen nicht nur die G''terbeschaffung, sondern auch die G''terverwendung dar.

2.2. ''konomisches Denken

Obwohl das ''konomische Denken im st''ndigen Wandel ist und nicht strikt definiert werden kann, k''nnen trotzdem feste Strukturen erkannt werden. Diese sind allgemein anwendbar und grenzen sich oberfl''chlich nicht stark zwischen Betrieb und Haushalt ab. Wolfgang Mag hat dazu vier Grundmerkmale ''konomischen Denkens definiert.

Die erste Kategorie ist das Denken in M''ngeln. Ein Mangel stellt die Differenz zwischen Be-d''rfnisbefriedigung und unerf''llter Bed''rfnisbefriedigung dar. Durch die Feststellung in Art und Umfang wird sowohl das ''konomische Denken als auch das Handeln mobilisiert. An-schlie''end betrachtet Mag das Denken in Alternativen, dieses Merkmal ist vor allem der Ent-scheidungstheorie zuzuordnen. Zur Bed''rfnisbefriedigung m''ssen die besten Mittel und We-ge gefunden und dazwischen abgewogen werden. Folglich h''ngt das Prinzip der Opportuni-t''tskosten damit stark zusammen, denn eine verpasste Gelegenheit oder Alternative stellt Kos-ten dar. Die G''ter und Mittel, die zur Verwendung einer Alternative dienen, sind jedoch meistens beschr''nkt. An dieser Stelle kommt das zweite Grundmerkmal ins Spiel, das Denken in Restriktionen. Die Allokation  knapper G''ter ist f''r dieses Denken essentiell, diese G''ter werden verwendet oder auch produziert, um menschliche Bed''rfnisse zu erf''llen. Des Weite-ren beschreibt Mag die Kategorie des Denkens in extremen Input-Output-Relationen, welche das Rationalprinzip darstellt. Es beschreibt das vern''nftige und rationale Handeln eines Men-schen zur bestm''glichen Zielerf''llung. Das bedeutet, dass der Einsatz mit dem Resultat ver-glichen wird, wobei eine Bewertung der Inputs und Outputs notwendigerweise vorausgesetzt wird. Dieses ist das wohl am meisten diskutierte Merkmal, da der Ansatz die wirtschaftliche Individualit''t der Menschen in Frage stellt. Im letzten Grundmerkmal, das Denken in ''nde-rungen, bezieht er den Faktor Zeit mit ein. Das Merkmal begleitet das Denken in Input-Output Relationen, denn hierbei handelt es sich um absolute und relative ''nderungen ''konomischer Gr''en, die durch Inputs und Outputs charakterisiert sind.   Dieser Ansatz soll nicht nur f''r Unternehmer gelten, sondern auch f''r Fragestellungen anderer ''konomischen Einrichtungen.

3. Konsumtion vs. Produktion

3.1. Konsumtion & Investition

Bis auf wenige Ausnahmen wird in der Literatur, besonders in der neoklassischen, der Privat-haushalt als Konsumtionseinheit dargestellt. Auch Wirtschaftsstudenten wird dies so in den Universit''ten pr''sentiert. Unternehmen hingegen gelten als Produzent, wobei die jeweils an-dere Rolle oft wenig diskutiert wird. Diese Ausgangslage kann man in Frage stellen.

Konsumtion ist der Verbrauch bzw. Gebrauch von G''tern und Dienstleistungen von privaten und ''ffentlichen Haushalten zur unmittelbaren Bed''rfnisbefriedigung. In der Betriebswirt-schaft werden Outputg''ter eines Produktionsprozesses, die anschlie''end verbraucht werden als Konsumg''ter beschrieben.  Dass private Haushalte konsumieren, steht au''er Frage, doch was ist mit den Unternehmen? Hierzu m''ssen die verschiedenen unternehmerischen Faktoren betrachtet werden. Zum einen die Repetierfaktoren, wie Werkstoffe, die vollst''ndig in die Produktion einflie''en und verbraucht werden. Zum andern die Potentialfaktoren, wie Be-triebsmittel, die nur zum Teil beansprucht werden. Diese Faktoren werden vom Unternehmen zwar erworben, k''nnen aber begrifflich nicht als Konsumgut eingeordnet werden, da das Un-ternehmen als Anbieter agiert.  Es wird ersichtlich, dass Unternehmen in diese Faktoren inves-tieren und der Begriff Investition an dieser Stelle besser passt. Er beschreibt den Einsatz von Geldmitteln in Sachkapital zum Zweck der G''terproduktion. Folglich investiert das Unter-nehmen in Investitionsg''ter, G''ter und Dienstleistungen, die zur Produktion oder Weiterver-arbeitung dienen, f''r eine mittelbare Bed''rfnisbefriedigung.  Investitionsg''ter stehen also den Konsumg''tern in gewissem Sinne gegen''ber.

Mikro''konomisch gesehen gibt es im Privathaushalt haupts''chlich zwei Voraussetzungen f''r die Konsumtion, zum einen die Zeit und zum anderen das Einkommen. Welche Rolle die Zeit und die monet''ren Mittel f''r die Konsumtion im Privathaushalt spielt, aber auch f''r die In-vestition im Unternehmen, wird im Folgenden untersucht. Der Faktor Zeit stellt eine zentrale Restriktion in der Wirtschaftstheorie dar, denn 'Zeit ist Geld'. Sie ist eindeutig beschr''nkt, wie z.B. mit 24 Stunden am Tag. Die Einteilung der Zeit in Privathaushalten passiert oft un-terbewusst oder aus der Routine heraus. Die Zweckerf''llung der Person oder der Gruppe steht oft in Relation mit der Ressourcenverwendung. Ein Konflikt entsteht aus der Entschei-dung bez''glich zwei M''glichkeiten. Zum einen kann die Zeit zum Selbstzweck bzw. zur Selbstverwirklichung, z.B. zur Konsumtion genutzt werden, zum anderen kann man die Zeit als Mittel zu einem anderen Zweck, meist zur Arbeit, einsetzen.   Besonders interessant ist Beckers Ansatz, dass die Zeit an sich ein Gut darstellt kann. Sie wird nicht nur am Arbeits-markt zum Verkauf angeboten, sondern die Haushalte kaufen auch Zeit. Das passiert zum Beispiel, indem sie Zeit-Sparer wie Haushaltsger''te kaufen, mit denen gewisse T''tigkeiten einfacher und schneller ausgef''hrt werden k''nnen.

Bei der Wahl der Konsumaktivit''t im Privathaushalt muss, aber genauso das Einkommen  als Restriktion f''r den Konsum ber''cksichtigt werden. Bei Privathaushalten ist das Be-sondere, dass das Einkommen ''berwiegend exogen vorgegeben ist. Betrachtet man das Zu-sammenspiel von Zeit und Einkommen in Bezug auf die Konsumtion zweier G''ter, sind drei Situationen zu erkennen: Die Einkommensrestriktion ist (1) gr''er als die Zeitrestriktion, (2) kleiner oder sie (3) ''berschneiden sich. Bei der ersten Situation hat der Haushalt mehr Zeit zur Verf''gung als notwendig, daher ist die einzige Restriktion das Einkommen. In der zweiten Situation begrenzt entweder das Einkommen oder die Zeit die Konsumtion eines Gutes. Bei der letzten Situation ist die Zeit die einzige Konsumrestriktion, da das Geld in der Zeitspanne nicht ausgegeben werden kann. Die Personen werden sozusagen zum Sparen gezwungen.  Infolgedessen kann zwischen eher zeitzehrenden, eher geldzehrenden, oder zeit- und geldzeh-renden Konsumaktivit''ten unterschieden werden.

Nicht nur f''r die Produktion haben die oben genannten Voraussetzungen einen wichtigen Charakter, sondern auch die Investition. Im Gegensatz zum Privathaushalt wird im Unter-nehmen mit der Zeit der Mitarbeiter und Maschinen strikt gehaushaltet. Die Zeit der Ar-beit skr''fte stellen Potentialg''ter dar, in die das Unternehmen investiert, so werden festen Arbeitszeiten, ''berstunden und Urlaub fest geregelt. Hier wird ganz klar berechnet, inwiefern die Zeit und deren Kosten eingesetzt werden k''nnen, um maximal effizient zu wirtschaften. Die Besch''ftigungsgl''ttung zum Beispiel, wird genutzt um herauszufinden, wie viele Arbeits-stunden bzw. ''berstunden notwendig sind um den Bedarf an Humankapital genau zu de-cken. Im Unternehmen wird, anders als im Privathaushalt, die Zeit nur als Mittel zu einem anderen Zweck eingesetzt. Sie spielt auch bei Investitionsentscheidungen eine besonders wichtige Rolle. Entweder wird die Zeit verwendet, um Geld auf dem Finanzmarkt anzulegen und zu vermehren oder, um das Geld zu vermehren mittels Produktion und Investition in Re-petier-oder Potentialfaktoren. Es wird ersichtlich, dass Unternehmen in Bezug auf Investitio-nen ein ''hnliches Verh''ltnis zu der Zeit haben wie Privathaushalte in Bezug auf Konsumtion, es aber einen spezielleren Zusammenhang zum Kapital gibt.  

3.2 Produktion

Es ist unbedingt notwendig, den Begriff der Produktion und der Haushaltsproduktion f''r diesen Teil abzugrenzen. Der wesentliche Unterschied besteht in dem leistenden Akteur der beiden Varianten. Bei der Produktion handelt das Unternehmen als Anbieter, der eine mittel-bare Bed''rfnisbefriedigung bietet. Zus''tzlich stellen Dienstleistungen eine unmittelbare Be-d''rfnisbefriedigung bereit. Bei der Haushaltsproduktion handelt es sich um Nachfrager, die mittelbar ein Bed''rfnis befriedigen.  In wirtschaftstheoretischer Hinsicht sind Arbeit und Kapital die grundliegenden Faktoren f''r die Produktion. Im privaten Haushalt bedeutet das, dass die Arbeit aus dem sogenannten Humankapital der Haushaltsmitglieder besteht.  Der Begriff Humankapital wurde durch Gary S. Becker popularisiert, er bezieht sich auf Wissen und Attribute, die Menschen zur Arbeit bef''higen. Den zweiten Faktor, das Kapital, bilden konkrete, greifbare Mittel, wie Werkezeuge und Anlagen.

In der marxistischen Produktionstheorie wird, im Gegensatz zu neoklassischen Produktions-theorie, viel Wert auf den Faktor Arbeit gelegt, welcher in den Haushalten reproduziert wird.  Die Produktion in Haushalten ist allgemein breiter gef''chert als die Produktion in ei-nem Unternehmen. Sie umfasst s''mtliche haushaltswirtschaftliche T''tigkeiten und Eigenarbeit im Haushalt einschlie''lich haushaltsinterner Hilfeleistungen, die ein Haushaltsmitglied ohne Gegenleistung erbringt.  Obwohl Unternehmen G''ter produzieren, die von privaten Haushal-ten gekauft werden, stehen sie trotzdem im direkten Wettbewerb mit ihnen, da sie ''hnliche Arbeitsleistungen vollbringen oder ''hnliche G''ter herstellen.  Der private Haushalt hat die Wahl zwischen dem Erwerb fertig produzierter Waren bzw. fremder Dienstleistungen, oder der Eigenproduktion bzw. Eigenarbeit. Beispielsweise steht eine selbstgemachte Mahlzeit in Konkurrenz mit einem Restaurantbesuch und eine Fahrradfahrt in Konkurrenz mit einer Bus-fahrt. Das besondere bei der Haushaltsproduktion ist, dass die Mitglieder nicht wie die Mitar-beiter eines Unternehmens f''r die Leistungen verg''tet werden. Die Wirtschaftswissenschaft-lerin Margaret Reis hat hierzu ein Kriterium aufgestellt, um zu erkennen, ob es sich um eine Haushaltsproduktion oder keine Haushaltsproduktion (Konsumtion) handelt. Dabei m''sse man sich die Frage stellen, ob man jemanden anderes f''r die Produktion engagieren k''nne.  

Ein weiterer Unterschied zum Unternehmen ist der, dass Privathaushalte ihr Kapital und ihre Arbeit haupts''chlich f''r den eigenen Bedarf einsetzen und produzieren. Unternehmen hinge-gen investieren ihre Kapazit''ten, um f''r andere zu produzieren und die G''ter am Markt abzu-setzen. Zieht man allerdings die gemeinn''tzige Arbeit hinzu, ''ndert sich dieses Bild. Die Mit-hilfe von Haushalt zu Haushalt ohne finanzielle Gegenleistung ist eine Form der Produktion f''r andere, da sie Arbeit sowie Kapital in Form von Ausstattung erfordert.

Ein anderer Aspekt, der f''r die Zuteilung des privaten Haushalts zu einem Produzenten spricht, ist die Tatsache, dass die erworbenen G''ter nicht unbedingt in konsumfertiger Form vorliegen. Sie werden meistens mit anderen G''tern und Arbeit zu einem nicht-marktf''higen Gut kombiniert, sodass diese Konsumg''ter als Produktionsfaktoren eingesetzt werden.  Analog ist es in Unternehmen ''blich, die halbfertige Produkte von anderen Unternehmen er-werben, um diese nutzenerh''hend weiterzuverarbeiten.

Mit den beiden oben beschriebenen T''tigkeiten wird die Schwierigkeit zwischen Konsumti-onsgut und Produktionsgut zu unterscheiden deutlich. Man kann fast sagen es wird konsu-miert oder investiert, um zu produzieren. Damit h''ngt das in der Betriebswirtschaftslehre ge-genw''rtige Konzept der Opportunit''tskosten eng zusammen. Sie sind eine Grundlage f''r die Haushalte zu entscheiden, ob sie Haushaltsproduktion oder direkte Konsumtion betreiben. Ebenso ambivalent wie die Rolle des Produzenten und des Konsumenten ist die Frage nach den Zielen, die verschiedenen Akteure und deren Handelsweisen.

4. Erfolgsideen

4.1. Sachliche & Formale Ziele

Global gesehen gibt es in der Betriebswirtschaft eine gro''e Anzahl an Zielen, diese lassen sich haupts''chlich in sachliche und formale Ziele  unterteilen. Beim Unternehmen sind die sachlichen Ziele auf die Leistungssph''re bezogen. Somit ist in erster Linie das Ziel eine be-stimmte Menge an G''tern oder Dienstleistungen in gewisser Art und Menge zu einem be-stimmten Zeitpunkt auf dem Markt bereitzustellen. Die formalen Ziele beziehen sich hingegen auf die Finanzsph''re und beinhalten besonders die monet''ren Aspekte, vor allem die Ge-winnmaximierung. Nat''rlich gibt es noch weitere Ziele, wie z.B. ''kologische, technische oder soziale Ziele, diese sind aber f''r das Standardunternehmen nicht notwendig f''r die Existenz, sodass sie hier nicht weiter aufgef''hrt werden. Der Gewinn ist definiert mit der Differenz zwischen Gesamterl''s und Gesamtkosten. Um dieses Ziel zu erreichen, w''hlt das Unterneh-men also einen Output, bei dem diese Differenz am gr''ten ist. Das bedeutet, dass die soeben angebrachten sachlichen Ziele zu dem formalen Ziel der Gewinnmaximierung beitragen.

Beim Privathaushalt kann man die sachlichen Ziele insofern beschreiben, dass sie versuchen eine bestimmte Menge an Produkten und Dienstleistungen zu konsumieren oder im Sinne der Haushaltsproduktion herzustellen, um ihre eigenen Bed''rfnisse zu befriedigen. Formal gese-hen steht hier die Nutzenmaximierung im Vordergrund, d.h. eine gr''tm''gliche Bed''rfnisbe-friedigung zu erreichen mit so wenig Einkommen oder Aufwand wie m''glich zu erreichen. Genauso wie das Unternehmen besitzt der Haushalt ''kologische, technische und soziale Ziele, die f''r den Privathaushalt ebenso keine f''r die Existenz notwenige Rolle spielen. Der Unter-schied zwischen der Nutzenmaximierung der beiden betrachteten Marktteilnehmer ist haupt-s''chlich der monet''re Aspekt, da Nutzen in privaten Haushalten nicht in Geld gemessen wird. Generell ist die Einheit des Nutzens schwer zu definieren, was mit dem Problem gekoppelt ist, dass der Nutzen nicht direkt messbar ist. Der Grund daf''r ist, dass bestimmte G''tereigen-schaften individuell wertgesch''tzt werden. Im Allgemeinen wird zwischen der kardinalen und der ordinalen Nutzenmessung unterschieden. Die kardinale Messung beschreibt den Nutzen als Ma'' f''r die Befriedigung, bei der die absolute H''he relevant und der Grenznutzen direkt interpretierbar ist. In der ordnialen Messung wird der Nutzen als Beschreibung einer Pr''feren-zordnung gesehen, der Grenznutzen ist dabei nur in Relation interpretierbar. Beide Varianten basieren jedoch auf subjektiven Gr''en, die sich nur schwer mathematisch anwenden lassen. Die Nutzentheorie bildet die Grundlage f''r die Entscheidungstheorie und somit f''r die Theo-rie ''ber das Verhalten von Konsumenten und Produzenten.  

4.2. Rationalit''t

Die neoklassische Theorie hat sich als erste n''her mit dem ''konomischen Denken und Verhal-ten befasst. Seitdem gibt es das Axiom der Rationalit''t, das besagt, dass ein ''konomischer und rationaler Akteur (Homo oeconomicus) seinen Eigennutzen maximiert. Wie oben be-schrieben werden die Ziele des Haushalts mit der Nutzenmaximierung definiert und die des Unternehmens mit der Gewinnmaximierung.   Dem steht die Verhaltens''konomik kritisch gegen''ber. Es stellt sich die Frage, inwiefern Unternehmen rationaler handeln und denken als private Haushalte. Hierzu werden Aspekte untersucht, die rationales Handeln beeinflussen oder einschr''nken.

Emotionen stehen oft in Konflikt mit dem rationalen und logischen Denken. Private Haushalte entscheiden sich zum Beispiel f''r teurere Medikamente, die die gleichen Inhaltsstoffe wie g''nstige haben. Der Grund daf''r ist, dass sie damit eine bessere Wirkung assoziieren  Ratio-nal gesehen m''sste sich der Haushalt jedoch f''r die gleichwertige, g''nstigere Variante ent-scheiden. Diesen Effekt kann man auch beim sogenannten Framing betrachten, wobei die Ak-teure verschieden auf bestimmte Optionen reagieren je nachdem, ob sie in einem positiven oder negativen Rahmen pr''sentiert werden. Unternehmen hingegen verbinden mit ihren Pro-dukten eher weniger Emotionen. Jedoch besteht das Unternehmen auch aus Menschen, die Entscheidungen treffen, welche von Emotionen beeinflusst werden k''nnen. Um das zu ver-hindern werden beispielsweise bei einem gro''en Automobilkonzern, die Mitarbeiter im Ein-kauf regelm''ig durchgewechselt, damit diese keine emotionale Bindung zu Lieferanten auf-bauen, welche zu irrationalen Entscheidungen f''hren k''nnen. Man muss im Auge behalten, dass die Wirtschaftswissenschaft eine Sozialwissenschaft ist, bei der es darum geht, wie Men-schen sich organisieren und ihre Bed''rfnisse erf''llen. Schlussendlich ist also jedes ''konomi-sche Verhalten zwangsweise menschliches Verhalten. Die Kritik die sich der Rationalit''tsthe-orie stellen muss, ist die, dass Menschen eben nicht strikt logisch, sondern als Individuen teil-weise unsicher und fehlerbehaftet handeln.

Informationen spielen eine essentielle Rolle, um verschiedene Optionen zu bewerten. Steht eine ''konomische Entscheidung an, greift man auf sein bereits bestehendes Wissen zur''ck, dieses reicht bei Privathaushalten jedoch meistens nicht aus. In der neoklassischen Theorie wird angenommen, dass rationale Akteure perfekt informiert sind. Ein anderes Modell ist, dass sie sich so lange informieren, bis die Kosten des Informierens die Vorteile oder den Nut-zen, den man davon erh''lt, ''bersteigen.  Es kann aber nicht davon ausgegangen werden, dass ein Privathaushalt genug wei'', um eine rationale Entscheidung treffen zu k''nnen oder um die Vorteilhaftigkeit berechnen zu k''nnen. Hinzu kommt, dass ein Privathaushalt meistens nur beschr''nkten Zugang zu Informationen besitzt, wie zum Beispiel Expertenwissen. Der Nobel-preistr''ger Herbert Simon hat dazu die Hypothese der beschr''nkten Rationalit''t aufgestellt. Diese besagt, dass die Rationalit''t auch durch die kognitiven F''higkeiten eines Individuums beschr''nkt ist, da gro''e Massen an Informationen nicht verarbeitet werden k''nnen. Au''er-dem behauptet er, dass sich Individuen f''r eine Option entscheiden, die ihre pers''nlichen Zu-friedenheit-Standards erf''llt.  Bei Unternehmen wird das anders betrachtet, da sie mehr Res-sourcen zu Verf''gung haben. Bei gro''en Entscheidungen werden Spezialisten und Berater hinzugezogen, um die optimale Option zu w''hlen. Folglich werden nicht nur einfache Heuris-tiken zur Entscheidungstreffung verwendet, sondern alle M''glichkeiten analysiert. Au''erdem bestimmen sie die Zeit, die sie f''r den Informationsprozess aufwenden anhand von Erfah-rungswerten. Demnach kann man in der Hinsicht bei Unternehmen festhalten, dass bei ihnen eher von rationalem Verhalten ausgegangen werden kann als bei Privathaushalten.

Der Verhaltenstheorie gegen''ber steht die Theorie der rationalen Entscheidung , auch Rational Choice Theory genannt. Diese wird von Rationalisten wie Gary S. Becker vertreten. Er entgegnet den Verhaltens''konomen mit der Annahme, dass die Theorien der modernen ''konomie aus einem allgemeinen Prinzip folgen. Dar''ber hinaus k''nnen diese auch im gro''en Ma''e irrationales Verhalten miteinbeziehen. Seiner Meinung nach ist diese Verwirrung durch die zunehmend auf das Individuum ausgerichtete Analyse entstanden, welche von dem Hauptinteressengebiet, dem Markt, weggef''hrt hat. Daher ist es besonders wichtig zwischen der Individualebene und der Marktebene zu unterscheiden und sich dessen bewusst zu sein .

Ein grundliegendes Argument f''r die Rationalit''t des Verhaltens stellt die erwiesene N''tz-lichkeit ''konomisch mathematischer Modelle dar. Die Gesamtnachfragekurve eines Gutes basiert auf einfachen Annahmen und hat sich ''ber Jahre hinweg ausnahmslos als negativ ge-neigt erwiesen. W''rde ein Haushalt irrational handeln, h''tte jede Handlungsm''glichkeit die gleiche Chance gew''hlt zu werden. Die Nachfragekurve w''rde demnach anders aussehen und somit der Nutzen nicht maximiert werden. Das ist aber aufgrund der Wirkung von Preis''nde-rung und Opportunit''tskosten nicht der Fall. Die Preissteigung eines Gutes w''rde die Oppor-tunit''ten zu einem anderen Gut verlagern, sodass die Wahrscheinlichkeit f''r den Kauf des Gutes geringer wird. Hinzu kommt, dass bei der Betrachtung einer Gruppe irrational handeln-der Haushalte, eine sogar noch eindeutigere rationale Reaktion ersichtlich sein w''rde, als bei einzelnen Haushalten.   Diese Analyse kann genauso auf Unternehmen hinsichtlich Produkti-onsfaktoren anstatt Konsumg''ter ''bertragen werden. Die grunds''tzliche Erkl''rung liegt in der Einschr''nkung des M''glichkeitsraumes (Konsum oder Produktion), die f''r Haushalte sowie f''r Unternehmen die Realit''t darstellt

Die wichtige Frage an dieser Stelle ist, die ob die Verhaltens''konomik bessere Erkenntnisse generieren kann als die Theorie der rationalen Entscheidung. Nach Gary S. Becker ist es wich-tig, die Aspekte beider Theorien zu vereinbaren, zu erweitern und zu ver''ndern, um einen Rahmen zu bilden. Au''erdem muss darauf geachtet werden, sich in ''konomischer Hinsicht mehr auf die Gruppe und den Markt zu beziehen als auf das Individuum, denn dort liegt der Unterschied zwischen der Psychologie und der ''konomie.

5. Ergebnis

Abschlie''end wird ersichtlich, dass sich Privathaushalte in wirtschaftstheoretischer Hinsicht nicht allzu sehr von den Unternehmen unterscheiden. Besonders hinsichtlich des Systemele-ments der Produktion und Haushaltsproduktion bestehen gro''e ''hnlichkeiten in der Vorge-hensweise. Der Kern liegt hierbei in der Behauptung, dass Privathaushalte sowohl Konsument als auch Produzent sein k''nnen, wobei das Humankapital einen wichtigen Einfluss besitzt. Bez''glich der Ziele k''nnen grundliegende Gemeinsamkeiten festgestellt werden, die sich nur im Detail unterscheiden. Das hat die Ursache in dem in der Gesellschaft fest etablierten ''ko-nomischen Denken, welches mit der Annahme des rationalen Handelns beider Parteien fest verankert ist.

Aufgrund solcher Untersuchungen r''cken die Wirtschaftswissenschaften immer n''her mit den Sozialwissenschaften zusammen. Dadurch k''nnen weitere Fragestellungen bez''glich der ''ko-nomischen Verhaltensweisen in Privathaushalten ergr''ndet werden, die zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen k''nnen. Gary S. Becker bezeichnet deshalb die Wirtschaft als 'eine Kunst das Beste aus seinem Leben zu machen'. Er hat sich intensiv mit solchen Fragen be-sch''ftigt und drang in tiefgr''ndige Gebiete wie der Familie, Kriminalit''t und Bildung ein, um das ''konomische Verhalten dort zu untersuchen.

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Essay Sauce, Essay 2016 12 14 000C4P. Available from:<https://www.essaysauce.com/sample-essays/essay-2016-12-14-000c4p/> [Accessed 18-04-24].

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